Heute spreche ich wieder über Karriere. Vor kurzem ist die Frage aufgetaucht ob es Sinn macht in der Karriere einen Schritt zurück zu machen. Dies wird oft auch als Rückschritt in der Karriereentwicklung angeschaut. Ich habe eine etwas differenziertere Meinung dazu und die will ich in dieser Episode zum Ausdruck bringen. Ich bin gespannt was du dazu sagen wirst.
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Also nun zur Frage ob ein Schritt zurück in der Karriere tatsächlich auch ein Rückschritt ist. Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem Kandidaten und dieses will ich hier gerne kurz beschreiben. Ich denke, das du vielleicht auch davon profitieren kannst. Folgende Sachlage. Der Kandidat hat einige Jahre im Vertrieb verbracht und sich bis zum Verkaufsleiter hochgearbeitet. Nun möchte er in ein größeres Unternehmen einsteigen. Hier möchte er gerne auf die Erfahrungen aus dem alten Unternehmen zurückgreifen. Aus seiner Sicht hat er schon genug über den Vertrieb gelernt und möchte eine nächsthöhere Vertriebsleitungsposition einnehmen. Nur leider ist es jetzt so, dass das Unternehmen Zuerst zu starten genau das möchte aber nicht.
Jetzt ist der Kandidat ziemlich im Konflikt. Was soll ich nur tun? Meine Antwort darauf ist ziemlich klar. Es geht um die langfristige Perspektive. Kurzfristig betrachtet ist dieser nächste Job tatsächlich nicht so ansprechend. Den reinen Vertriebsaussendienst kennt der Kandidat ja bereits aus dem alten Unternehmen. Es geht aber darum, dass man den Vertrieb und damit die Basis des Unternehmens im neuen Umfeld kennen lernt. Hier sollte man sich genügend Zeit geben, um die Grundlagen im neuen Unternehmen kennen zu lernen. Das wird einem auch ermöglichen, dass man sehr schnell weiterkommt. Seine neuen Mitarbeiter werden erkennen, dass er sich gut auskennt und sehr schnell auch die Akzeptanz der Mitarbeitenden erhalten. Muss nicht irgendwelche komischen Auseinandersetzungen haben, und damit immer wieder klären, dass man das Geschäft gut kennt. Man wird auf allen Ebenen schneller und besser akzeptiert werden. Ich bin deshalb der Meinung das es durchaus Sinn macht, wenn man gemeinsam mit dem Unternehmen eine langfristige Perspektive beschreibt und eventuelle Rückschritte definiert.
Hier kann ich auch mein persönliches Beispiel aufführen. Bevor ich zu Hilti kam, war ich bereits Verkaufsleiter und für ganz Deutschland zuständig. Anfangs dachte ich auch, dass ich beim Eintritt bei Hilti sofort eine weitere Verkaufsleiterposition einnehmen kann. Dort wurde mir gesagt, das ich sicher noch ein Jahr Im Außendienst tätig sein sollte. Ich habe sofort zugesagt. Für mich war es klar, das die Vertriebserfahrung bei Hilti extrem wertvoll sein würde. Natürlich war ich intellektuell nicht zu stark gefordert. Gleichzeitig konnte ich jedoch viele Sachen testen. Beispielsweise wollte ich wissen wie die Preissensibilität der Kunden wirklich ist. Ich habe beispielsweise immer vom von ihrem Rabatt gesprochen. Ich habe nichts im konkreten Rabatt angegeben. Ich habe gemerkt dass, der Service und das Vertrauen zum Aussendienst sehr wichtig ist. Dieses Jahr hatte ich auch schwierige Zeiten und riesige Erfolge bei Kunden. Später konnte ich aus diesen herausfordernden Situationen sehr viel Kraft schöpfen. Oftmals kamen dann später meine Mitarbeitenden zu mir und suchten Rat. Durch die konkrete Erfahrung im Außendienst bei Hilti konnte ich Ihnen immer wertvolle Tipps geben. Ich denke sogar, dass diese saubere und solide Basis auch der Grund für die gute Entwicklung innerhalb des Unternehmens war. So bin ich eben wirklich davon überzeugt, dass es durchaus Sinn macht auch mal einen Schritt zurück zu gehen, um danach gestärkt die nächsten Schritte zu gehen.
Nun ist natürlich die Frage wie du das siehst.
Macht das Sinn?
Ich freue mich auf dein Feedback.
Dein Christoph