461 – Silvia Ziolkowski: Unternehmerin, Rednerin und Sparringspartnerin mit Hirn, Herz und Humor.

Silvia Ziolkowski hat 14 Jahre lang, gemeinsam mit zwei Kollegen, ein international agierendes IT-Unternehmen geführt, bevor sie 2003 mit ihrem Partner zusammen die ArtVia net.consult gegründet hat. Die ArtVia net.consult ist ein Serviceunternehmen für IT- und Managementbegleitung.

Ausserdem hat sie sich als Zukunftsentwicklerin und Rednerin einen Namen gemacht. Silvia Ziolkowski gilt als Expertin für Visionsentwicklung und nachhaltige Zukunftsgestaltung. Sie ist Entwicklerin des Future Zooming®-Ansatzes, der Methodik des Zukunftshauses® und des Smile Collectors®, einem Onlinetool für Stimmungsmanagement.

Die Unternehmerin und Autorin begleitet Leistungsträger und Inhaberteams dabei ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten. In mehreren Büchern sowie in zahlreichen Publikationen sind ihre praxisorientierten und sehr effektiven Strategien nachzulesen.

Sie engagiert sich als Mentorin und Coach im Ehrenamt und ist Vorstandsmitglied der German Speakers Association www.germanspeakers.org. 2013 wurde sie als Senatorin in den Senat der Wirtschaft berufen und wird regelmäßig von der Senatsakademie als Referentin gebucht.

AKTUELLES

Jede Woche neu: Der Podcast „Bau Dir Deine Zukunft“, von und mit Silvia Ziolkowski.
Spannende Interviews und Themen rund um Zukunftsentwicklung, Visionen, Unternehmensführung warten auf Sie.
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Internetressourcen und Programme:

Wertvolle Tipps:

Die Zukunft kann man am ehesten vorhersagen, wenn man sie gestaltet. Und der beste Zeitpunkt ist immer jetzt.
Packt es an und bleibt nicht stehen.

Kontakt zu Silvia Ziolkowski:

 

461 – TopJobs im Wandel Podcast mit Silvia Ziolkowski im Detail

[00:00:02.320] – Christoph Stelzhammer
Mein heutiger Gast ist in Erding zugeschaltet und es ist dies die Silvia Ziolkowski. Silvia, ich begrüsse dich ganz, ganz herzlich beim Berufspodcast TopJobs im Wandel.

[00:00:12.670] – Silvia Ziolkowski
Ich danke dir ganz, ganz herzlich für die Einladung. Ich freu mich.

[00:00:16.030] – Christoph Stelzhammer
Du freust dich, das ist super. Das ist fantastisch. Ich freue mich auch. Silvia du bist Unternehmerin, Rednerin, Sparringpartnerin mit Hirn, Herz und Humor und weiters auch Coach, Mentorin, Buchautorin und auch Podcastkollegin. Allerdings schon seit 2012, wie du gesagt hast. Ja, richtig lange Zeit im Podcast-Business sozusagen.

Du führst heute mit deinem Mann die ArtVia net.consult und ihr stärkt mittelständische Unternehmen in der DACH-Region und der Fokus ist die Zukunftsgestaltung, Zukunftswicklerin und wie du so schön schreibst deine Kunden sagen zu dir auch Lady Future, das ist noch spannend.

[00:01:04.790] – Silvia Ziolkowski
Fand ich auch sehr nett. Hatte mir den Titel mal verpasst. Ja, du bist für uns unsere Lady Future, das ist aber nett.

[00:01:11.570] – Christoph Stelzhammer
Wir sprechen hier kurz eben über deine berufliche Entwicklung, auch als Unternehmerin und deinen heutigen Job als Zukunftsentwicklerin. Und dann gehen wir dann noch bisschen auf das Thema Visions- und Werteentwicklung in KMUs ein. Silvia, wie stellst du dich gerne Menschen vor, die dich noch gar nicht kennen?

[00:01:30.890] – Silvia Ziolkowski
Also, ich sag‘ ganz gerne ich bin eine Anstifterin. Dann schauen die mich schon mal an, eine Anstifterin? Ja, für ein besseres Leben. Ich bin eine Anstifterin dafür, dass wir heute anfangen sollten, an morgen zu denken. Eine Anstifterin, um sich zu kümmern. Um die gute Zukunft, die ich erleben will. Weil wir stecken ja heute sehr im „Jetzt“ und ich lebe nur einmal. Jetzt muss es schön sein.

Und was ist mit morgen? Was ist mit dem, wo wir dann in Zukunft zu Hause sein werden? Da hat der Einstein schon mal so schön gesagt: «Mich interessiert nicht so sehr das Gestern, sondern mich interessiert das Morgen, weil da werde ich mal leben.» Und dafür bin ich unterwegs. Dafür will ich sensibilisieren.

Auch gerade KMUs, wo die strategische Arbeit oft hinten runterfällt, weil das Tagesgeschäft so laut schreit. Im eigenen Leben ist es oft nicht anders. Sich da immer wieder Zeit zu nehmen, Freude zu haben, Lust zu kriegen, an einer beseelt bekloppt Kultur zu arbeiten, das ist das, wofür ich unterwegs bin und wofür ich eintrette.

[00:02:45.770] – Christoph Stelzhammer
Wie hat das Ganze mal gestartet? Was hast du auch mal gelernt oder auch studiert? Irgendwo hat es ja mal einen Ausgangspunkt gegeben.

[00:02:53.410] – Silvia Ziolkowski
Das ist wirklich eine gute Frage, weil ich hab mal Zahnarzthelferin gelernt. Diesem Beruf gibt es ja heute mit dem Namen gar nicht mehr, sondern das sind jetzt zahnmedizinische Fachkräfte oder so ähnlich. Ich vergesse leider den exakten Berufstitel heute. Ich habe das auch wirklich gerne gemacht, weil ich immer schon sehr gerne ganz eng mit Menschen zusammengearbeitet habe. Und da erlebst du einiges.

Da wird deine soziale Kompetenz und deine Empathie sehr gestärkt, neben all dem anderen. Also Geschicklichkeit, gut hinschauen und all‘ so was? Ich war immer schon so eine Neugierige. Das ist auch schon so eine Sehnsucht in mir drin. Ich glaube, das ist auch ein Punkt, warum ich mache, was ich mache, weil ich das weiss, wie sich das anfühlt.

Immer so eine Sehnsucht in sich zu tragen, die irgendwie einen immer so weitertreibt. Und mich hat es auch weiter getrieben. Und ich bin mit 20 in die USA gegangen als Au-pair. Das hätte ich gar nicht tun dürfen. Das war nämlich damals nicht erlaubt.

[00:03:57.680] – Silvia Ziolkowski
Der Start war ziemlich holprig. Aber nach dieser Zeit, lieber Christoph, habe ich eins gewusst: Es passiert viel, viel weniger als wir immer befürchten. Und es geht viel, viel mehr als wir glauben. Mit diesem Glauben und dem Zuschauen der Amerikaner, wie die Leben und Träume anpacken. So go for it, you got it, I know you will do it. Das alles hat mich wirklich getragen, um zu sagen: «Na, eigentlich kann ich ja jetzt alles werden».

Jetzt habe ich da diesen holprigen Anfang in den USA hingekriegt. Ich habe mal den Amerikanern beim Leben zugeschaut, was die sich alles zutrauen. Unfassbar. Dann habe ich mich aufgemacht und habe auf dem zweiten Bildungsweg erstmal mein Abitur nachgemacht und dann wollte ich eigentlich direkt studieren.

Das ist aber dann nicht so gelungen, weil ich mit meinem Freund zusammengezogen bin und der lebt in so einer Pampa damals, in Nordhessen und da gab es halt keine Uni und da hätte ich dann eineinhalb Stunden hinfahren müssen.

[00:05:04.250] – Silvia Ziolkowski
So habe ich beschlossen, das ist jetzt schon ein Schmarrn und bin noch einmal in den Beruf der Zahnarzthelferin zurückgegangen für ein Jahr. Danach bin ich mehr oder weniger per Zufall in ein Unternehmen geraten, das mein damaliger Freund und heutiger Mann mit seinem Cousin zusammen gerade am Aufbauen war.

Irgendwie hatte ich so die Idee, ich könnte denen helfen, bis ich einen Studienplatz habe. Das habe ich dann auch gemacht, bin dann bei denen eingestiegen und habe festgestellt: «Wow, ist das spannend, ein Unternehmen aufzubauen.».

Und da wollte ich nie mehr weg. Da wollte ich nicht mehr weg und bin geblieben. Und habe es dann umgedreht und habe dann quasi nebenbei studiert. Also immer an den Wochenenden habe ich studiert und unter der Woche war ich Chefin. Das war schon spannend.

[00:06:04.020] – Christoph Stelzhammer
Was habt ihr da gemacht?

[00:06:06.090] – Silvia Ziolkowski
Oh, ganz was Spezielles. Datenkommunikationslösungen für die Automobilindustrie. Das hat damals gar kein Mensch verstanden. Es hiess EDI. Also heute weiss man „electronic data interchange“. Das ist jetzt so fremd nicht mehr. Aber damals war das schon. Was macht ihr? Also quasi Internet. Tschuldigung, meine Katze hat gerade die Tür aufgemacht, deswegen ist da ein bisschen Lärm im Hintergrund, lässt sich nicht abhalten, sein Reich zu verteidigen. Ja, genau.

[00:06:41.290] – Christoph Stelzhammer
Sehr gut. Okay. Das heisst, dann bist du da eingestiegen und ihr habe dann das Unternehmen da weiterentwickelt. Das war dann dieses Softwareunternehmen, oder?

[00:06:49.240] – Silvia Ziolkowski
Ja.

[00:06:49.870] – Christoph Stelzhammer
Genau. Okay. Und was machst du heute genau?

[00:06:54.970] – Silvia Ziolkowski
Ja so, dann nach 14 Jahren habe ich die Seiten gewechselt, weil irgendwann bin ich dann mal zu 40 geworden. Also so Richtung 40 geworden, so muss ich das eher sagen. Und da dachte ich mal Mein lieber Scholli, ist denn nichts mehr anderes drin im Schatzkästchen als du Nullen und Einsen? Also diesen Satz immer so oft hört, den man wirklich im Kopf hat:

«Kann das denn alles gewesen sein?». Den Dreh habe ich gekriegt, als ein Mitarbeiter zu mir ins Büro kam und mir die Kündigung hingeschoben hat. Und der hat dann gesagt: «Silvia, ich kündige.» Und ich war davor zwei Monate in einer Auszeit und dachte: «Oh, war ich nicht nett zu ihm? Was ist passiert, während ich nicht da war? Können wir irgendwas tun, Ben?» Nee, sagt er, da kann man nix.

Liebe Silvia, du kann dich vielleicht nicht mehr erinnern. Aber als du mich damals angestellt hast, habe ich zu dir gesagt. Irgendwann folge ich meinem Traum und mache eine Surf Schule auf Gran Canaria auf.

[00:07:59.240] – Silvia Ziolkowski
Dann konnte ich ihm nicht mehr böse sein, Christoph. Habe ich ihn doch sehr bewundert für seinen Mut. Und der geht raus und ich denke: «Ist das jetzt eigentlich hier noch deine Surfschule, Silvia?». Das hat mich dann sehr bewegt, weil ein Unternehmen, das man selber aufbaut, das verlässt man nicht einfach, da braucht es schon echten Grund.

In mir drin war viel Sehnsucht, viel Sehnsucht nach Weiterkommen, nach mehr, nach Neuem, nach weiter neugierig auf die Welt schauen. Ach, ich fand mein Unternehmen natürlich auch noch grossartig. Ich war da dann Vorstand geworden, Mitinhaberin geworden. Das war schon grossartig. Und doch war es dann irgendwann so, dass ich halt alles auswendig mit beten konnte.

Der Mitarbeiter hat einen Satz begonnen und ich konnte ihn schon beenden, weil keiner wusste, was er sagen will. Und ja, es muss doch noch, irgendetwas muss noch drin sein. Und dann bin ich zum Coach gegangen. Weil ich allein damit nicht zurechtgekommen bin. Mit der habe ich Visionsarbeit gemacht und Christoph, am Ende dieses Tages

[00:09:14.300] – Silvia Ziolkowski
kam die Firma nimmer vor. Das war unfassbar. Und ich wusste auch, was ich machen will. Genau das will ich habe mich zwei Jahre lang geplagt, eine Entscheidung für mich zu treffen. Und da sitze ich einen einzigen Tag und habe danach eine glasklare Entscheidung für mich. Da dachte ich mir, das gibt es ja gar nicht. Das ist ja magic.

Genau das will ich machen. Genau das will ich lernen. Wie geht es, Menschen zu begleiten, dass sie nicht so lang rum hadern müssen wie ich? So bin ich Zukunftsentwicklerin geworden. Auf den Namen bin ich noch nicht mal selber gekommen, sondern da habe ich mir eben auch eine Supervision gegönnt. Ich weiss nicht, ob es so ist und das mache ich. U

nd ich mache Futurezooming-Prozesse und ich kümmere mich darum, dass wir heute das tun, damit wir morgen da ankommen, wo wir hinwollen. Und da sagt eine Kollegin: «Du bist Zukunftsentwicklerin.». Ich denke, stimmt. Ja, und so habe ich den dann für mich adaptiert, diesen wunderbaren Begriff.

[00:10:18.970] – Christoph Stelzhammer
Und das machst du heute mit deinem Mann zusammen, ist das korrekt?

[00:10:22.780] – Silvia Ziolkowski
Ja, also wir haben 2003 die artviaNet.consult gegründet. Die Idee war eigentlich auch im IT-Bereich weiterzumachen. Das hat mein Mann in der Tat gemacht. Ich nie, ich bin dann wirklich sofort in die Zukunftsentwicklung gegangen.

Begleitung von Unternehmen, lange als Business Partner in einem Industrieunternehmen noch mit eingetaucht, also dem Mittelstand, dann auch von der anderen Seite noch mal kennengelernt und da ist es dann wie natürlich entstanden, dass ich in der Hauptsache kleine mittelständische Unternehmen und deren Führungskräfte dabei begleite, in ihre strahlende und ihre glänzende Zukunft zu gehen.

Weil eins fehlt mir ganz häufig, gerade bei den KMUs. Das sind so grossartige Unternehmen, die dies bewiesen haben, dass sie risikobereit sind, dass sie Verantwortung übernehmen, dass sie coole Ideen für Unternehmen haben. Und dann schlägt der Alltag zu, weil das Unternehmen wächst, weil die Herausforderungen von aussen einfach immer grösser werden. Und jetzt brauchst du Stabilität und wo kriegst du die her? Die findest du in dir drin und in dem, wo du hin willst.

[00:11:42.380] – Christoph Stelzhammer
Genau. Vielleicht noch, bevor auch zu dem Thema jetzt gleich kommen, wieso „artvia“. Das setzt sich wahrscheinlich zusammen. Aber was ist der Hintergrund?

[00:11:53.360] – Silvia Ziolkowski
Ja, das sage ich dir. „artvia“ besteht aus Arthur und Silvia. Das sind unsere beiden Vornamen. Da muss man drauf kommen. Das war noch nicht mal von uns. Wir waren beide im Vorstand eines Chores.

Wir sind beide Sänger und unsere Schriftführerin hat immer „artvia“ draufgeschrieben, wenn sie uns das Protokoll in die Hand gedrückt hat. Ihr brauchte keine zwei Arthur und Silvia, eins „artvia“ und wie wir dann unsere Firma gegründet haben, haben wir dann gesagt, haben wir eigentliche unseren Firmennamen schon, oder? „artviaNet.consult„.

[00:12:28.660] – Christoph Stelzhammer
Interessant, ich habe mich gefragt, woher kommt das und ich wusste das so nicht.

[00:12:31.560] – Silvia Ziolkowski
Ja, ganz viele sagen natürlich der Kunstweg oder der Weg des Künstlers. Also, mit Weg hat es auf alle Fälle zu tun und auch mit dem, was ich tue. Und manchmal ist es ja auch der Weg des Künstlers, wenn man sich in seine gute Zukunft aufmacht. Deswegen hat es wirklich mehrere Dimensionen.

[00:12:51.000] – Christoph Stelzhammer
Ja, sehr schön. Wunderbar, vielen Dank. Jetzt eben. Du sagtest vorhin, kleinere und mittlere Unternehmen zu begleiten, in eine glänzende Zukunft zu gehen. Ich stelle auch fest, dass viele KMUs zum Teil keine klare, saubere Vision haben.

Die wissen sehr genau, was sie tun. Auch eine Mission ist sicher da, aber eine Vision, die steht nirgends und die können sie auch nicht so zum Ausdruck bringen. Aber ich denke, dass es doch sehr wichtig ist, was kannst du da vielleicht noch aus deiner Praxis dazu sagen?

[00:13:21.630] – Silvia Ziolkowski
Ja, das ist genau der Hauptgrund, wieso mich die Unternehmen dann auch holen, weil sie spüren, es fehlt etwas oder weil ihnen manchmal bitter genug die Menschen weglaufen. Wir wissen alle, die junge Generation, die fragt als allererstes Mal nach dem Sinn: «Wieso soll ich hier bei dir arbeiten? Was bietest du mir?».

Ist jetzt vielleicht der zweite Punkt, aber der erste ist schon auch: «Kann ich mich mit dem, was du tust, verbinden? Kann ich mich hinter dich stellen, weil das, was du tust, mich anfixt? Weil das spannend ist? Weil ich da mithelfen will».

Die Vision ist für mich immer grösser als wir selbst. Es hat ja auch einen Beitrag. So, und ich gehe her und baue mit den Unternehmen Zukunftshäuser. Oft sind sie auch Inhaberteams. Und ich glaube übrigens, Christoph, dass das immer mehr werden, immer mehr und mehr als einer an der Spitze eines Unternehmens sein wird. Weil die Welt wird so komplex, dass einer allein ganz schnell mal in die Überforderung gerät.

[00:14:28.820] – Silvia Ziolkowski
Also, ist es klug und gut, das auf mehrere Schultern zu verteilen. Und das ist oft der erste Stepp mit den engsten Leuten überhaupt mal ein Bild der guten Zukunft zu entwickeln. So. Und zwar ein gemeinsames Bild. Und da drunter, bevor das gelingt, muss ich vielleicht auch mal hinspüren, wer sind wir denn überhaupt? Was können wir eigentlich und welche Gaben haben wir?

Was gibt uns denn verdammt noch mal Energie? Und wenn ich das voneinander vielleicht noch nicht mal weiss oder wahrnehmen, weil das Tagesgeschäft halt so viel so zudeckt. Dann weiss ich möglicherweise auch nicht, was ist mir wichtig? Was sind eigentlich meine Werte, die mich zu dem machen, was ich eigentlich bin? Wo werde ich grantig?

Wo verstehen die anderen mich plötzlich nicht? Hey, was hat jetzt der? Dabei, ist möglicherweise ein Wert verletzt und ich habe es aber nimmer parat und du weisst, da habe ich grad so ein Beispiel mit einem Paar, ein Unternehmerpaar, das bei mir war und gesagt hat wir sind am Wachsen und am Wachsen und am Wachsen, aber irgendwie „ahaaa“.

[00:15:47.510] – Silvia Ziolkowski
Das geht alles so schnell und wir kriegen es irgendwie so gar nicht mehr so recht. Wir haben gar keine Leitplanken mehr, wo wir uns steuern können. Dann habe ich mit denen Visionsarbeit gemacht und Wertearbeit und dann haben wir zum Schluss fünf Werte, die diesem Unternehmerpaar unfassbar wichtig sind.

Und ich sehe ihn noch, der hat diese Moderationskarten genommen, so vor sich hingelegt und so gemacht. Das scheppert jetzt wahrscheinlich recht und er sagt: «Mensch, Frau Ziolkowsky, wenn ich das für mich schon längst in dieser Klarheit parat gehabt hätte, dann hätte ich mit manchen Mitarbeitern und manchen Kollegen ganz anders reden können. Es war immer bloss ein diffuses Gefühl. Ich habe gewusst, da stimmt was nicht.

Aber mit dem jetzt an der Hand fühle ich mich irgendwie viel sicherer und aufgestellter». Und da kriege ich jetzt noch Gänsehaut, weil genau das ist es. Das ist ja keine Raketentechnik. Aber wir müssen uns verdammt noch mal Zeit dafür nehmen.

[00:16:49.600] – Christoph Stelzhammer
Ja, genau. Sehr, sehr gut. Aber auch auf die Vision nochmal zurückzukommen. Eine Vision zu entwickeln, meines Erachtens, muss es etwas sein, wo wirklich Energie auch gibt. Wo du wirklich sagst, das ist das grosse, unser grosses Bild. Da wollen wir hin, aber es sind noch nicht Ziele.

Weil die Ziele werden auf Basis der Vision entsprechend dann beschrieben. Man entwickelt ja das sogenannte Zukunftshäuser, teilt und verteilt die Themen auf verschiedene Schultern. Wie kann man oder wie entwickelt man so eine gute Vision? Oder hast du vielleicht auch ein Beispiel für so eine knackige Vision? Das gibt den Mitarbeitern wirklich und auch den Kunden, Lieferanten, den Stakeholdern so richtig Energie?

[00:17:37.030] – Silvia Ziolkowski
Ja, also ein ganzes Statement, also das ist ja auch dann ein Visionstatement, ein Visionstatement das ist ja diese kurze, knackige Satz und da habe ich mit einem Unternehmen gearbeitet, die machen Mobility Service, also das sind die Leute, die am Flughafen sind und für Handicap People, für Menschen da sind, die eben alleine nicht mehr so ganz schnell von A nach B kommen und damit diesen Service beanspruchen dürfen. Und die waren halt auch sehr im Umbruch und am Wachsen und haben so ein Stück weit verloren, für was treten wir eigentlich ein?

Und wir haben ein Visionstatement mit denen herausgearbeitet, das ist wirklich so knackig. Es passt 100 % zu denen und das heisst wir machen aus Barrieren Wege. Und das kannst du natürlich jetzt nehmen, denn dieses wir machen aus Barrieren Wege hey auch oftmals mit den Barrieren in unserem Schädel und das hilft ja da auch. Aber diese Mitarbeiter, die wirklich für die anderen da sind, die mit einem selbstverständlich, die jetzt unterwegs sind und sagen, wir sind dafür da, aus Barrieren Wege zu machen.

[00:18:47.990] – Silvia Ziolkowski
Weil die Wege im Flughafen sind natürlich auch ganz lang und das für andere ein Handicap darstellt. Wie kommt man jetzt dahin? Was muss ich jetzt tun, damit ich so ein Visionstatement dann in dieser Form überhaupt möglich ist, dass ich es schaffe. Und da habe ich ja schon jetzt mal diese drei Bausteine.

Also für mich sind es Säulen, die Talentesäule also was können wir gut, für was sind wir eigentlich? Wo sind unsere Gaben? Es sind unsere Qualitäten, wenn du so willst, die Werte, ohne Werte geht es nicht, ohne Werte kriege ich überhaupt keine Vision zusammen, weil dann ist es vielleicht im luftleeren Raum, ein fantastisches Bild, hat aber nichts mit mir zu tun. Und natürlich dieses: «Was gibt uns Energie?».

Das alles miteinander fliesst dann in die Spitze des Hauses, das Dach. Und wir wissen selber, wenn wir ganz weit oben stehen, dann können wir weit gucken und dafür ist die da. Und das mache ich auf unterschiedlichste Weise. Wirklich, sich mal überhaupt in die Zukunft zu begeben, damit wir nicht zu eng sind und eine Prognose machen.

[00:19:55.350] – Silvia Ziolkowski
Nein, eine Prognose ist keine Vision, sondern die Vision hat mit unseren Sehnsüchten zu tun. Und deswegen fällt es den Menschen ja auch so schwer, sich auszudrücken. Das ist wie eine Geburt. Das braucht auch Zeit und darf es auch, darf auch Zeit haben und da feilen wir und schieben die Sätze hin und her. Und wenn ich dann das Leuchten in den Augen sehe, dann erwischt. Und das machen wir, indem wir Bilder malen, aus der guten Zukunft.

In dem wir mal einen Film drehen, aus der guten Zukunft. Indem wir Visionssätze formulieren. Ganz unterschiedliche Methodiken mische ich da, um möglichst viele Kanäle und Sinneskanäle anzusprechen. Weil eine Vision, wie gesagt soll grösser sein als wir selber, es darf verrückt sein. Es darf keck sein, es soll keck sein.

Ich sag‘ immer eigentlich zwischen beseelt und bekloppt, wenn es mich so beseelt, so beseelt, dass ich wirklich um fünf in der Früh aus dem Bett springen mag, weil es mich dazu treibt, den nächsten Schritt zu tun in dieser Sache.

[00:21:00.810] – Silvia Ziolkowski
Und das ich so bekloppt bin, dass ich daran glaub‘, quasi die Gegenwart zu ändern, damit es wahr wird, was ich mir da ausgedacht habe. Dann, dann bin ich richtig unterwegs. Und wenn sich euch da hinten so ein bissel die Nackenhaare aufstellten und wenn ihr denk, waaaa. Dann hat eine Vision möglicherweise auch Zukraft.

Sie muss motivierend, sie muss leidenschaftlich sein, grösser als wir selbst. Und sie darf, wenn ich an Motivation denke, auch ein paar Motivatoren ansprechen. Das ist auch nicht von mir, sondern ein Professor Dr. Kehr an der Uni München hat untersucht, was macht eine starke Vision eigentlich aus? Und das muss ein Bild sein, weil wir Menschen sind Bilderjunkies.

Wenn ich, wenn ich diesen Satz sage, machen aus Barrieren Wege, das können wir uns vorstellen. Das können wir uns vorstellen. Das ist ein Bild im Kopf. Und der sagt, wir brauchen drei Motive. Also am besten alle drei. Das wäre ideal. Das Leistungsmotiv, das Machtmotiv und das Anschlussmotiv.

[00:22:20.820] – Christoph Stelzhammer
Was ist das Anschlussmotiv?

[00:22:22.950] – Silvia Ziolkowski
Wir miteinander. Also ich mach‘ es ganz gern fest an dem einfachen Beispiel von Kennedys Mondfahrt. Weil da wird es so super klar. Kennedy hat 1962 die Vision ausgegeben, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Mann zum Mond zu bringen und lebendig und gesund wieder zurück. So, das war die Vision. Dieses Bild, dieses starke. Hudson Leistungsmotiv.

Ja, das war so gross, da muss man sich richtig, richtig anstrengen, sonst wird es nix. Das heisst, da braucht’s Können, da braucht’s Disziplin, da braucht’s Leistungswillen, da braucht’s das Ingenieurwissen von diesem Land. Also wir können das, weil wir das leisten können. Dann das Machtmotiv. Wir sind die ersten, die jemanden zum Mond bringen, die allerersten.

Wir lassen uns das nicht von den Russen wegnehmen, weil das war damals so die Diskussion, wer es jetzt mit der Sputniks, wer ist da jetzt als Erster. Und dann ist Anschlussmotiv. Heute würden sie sagen „America first“. Damals war es, wir miteinander. Wir sind so eine starke Gemeinschaft. Gemeinsam kriegen wir das hin.

[00:23:49.880] – Silvia Ziolkowski
Eine Vision wirklich zu erfüllen. Und wir wissen alle, 1969, nur sieben Jahre später ist diese Vision Wirklichkeit geworden.

[00:24:00.280] – Christoph Stelzhammer
Ja, sehr schön. Kurze Frage zu dem Thema Werten, weil du hast vorher das Unternehmerpaar beschrieben, wo diese fünf Werte entwickelt hat. Oft sehe ich aber auch in Unternehmen stehen die Werte, wunderbar, die sind ausgestellt, stelle aber genauso fest, dass sie nicht unbedingt gelebt werden. Was macht in so einem Fall?

[00:24:22.330] – Silvia Ziolkowski
Also wir prüfen natürlich diese Werte erst mal und dann geht es ja darum, an welchem Verhalten, Ver-halten mache ich das denn fest, wenn ich da Respekt stehen habe? Was bedeutet Respekt überhaupt? Also ganz oft fehlt schon mal als allererstes fehlt die Beschreibung. Für den einen heisst es Respekt vor der Umwelt und vor der Natur und vor allem Leben zu haben.

Und für den anderen heisst Respekt den Vorgesetzten zu achten und zu schätzen. Und das müssen wir doch erst einmal verstehen. Was heisst denn Respekt zum Beispiel ganz genau für uns? Und dann geht es ja darum, die Mitarbeiter alle mitzunehmen. Jede einzelne Abteilung. Was ist das denn bei euch im Vertrieb ist es möglicherweise nochmal ein bisserl hat es eine andere Färbung, als wenn ich im Kundenservice bin oder wenn ich in der Entwicklung sitze?

Also, das Grundprinzip Respekt, das ist natürlich immer dasselbe, aber was bedeutet das in unseren Augen, in unseren unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die wir haben, und dann auch mal miteinander zu prüfen, was tun wir eigentlich, wenn wir

[00:25:48.090] – Silvia Ziolkowski
das nicht einhalten. Wie gehen wir denn jetzt damit um? Und zwar miteinander entschieden. Das entscheidet nicht der Chef allein. Da ist er dann nämlich auch allein auf weiter Flur. Und wir wissen, wir brauchen co-creation für die Zukunft. Das geht gar nicht mehr so ohne Weiteres allein.

Um Dinge nach vorne zu bringen und ein Einverständnis zu erhalten von den Menschen, die mit mir etwas nach vorne schieben wollen. Und dann geht es für mich noch weiter. Also bleibe ich bei diesem einen Wert. Denn dann gehört es auch für mich in die Bewerbungsgespräche mit rein. Da gehört es auf die Webseite, das durchflutet mein Unternehmen. Das macht Kultur.

[00:26:37.010] – Christoph Stelzhammer
Ja.

[00:26:38.240] – Silvia Ziolkowski
Und das ist auch ein Satz, den ich wirklich ganz gern sage, wenn ich sage: «Wenn ihr mit mir zu arbeiten anfangt, wenn ihr mit mir ein Zukunftshaus baut, dann habt ihr danach wirklich eine grosse, grossartige Sache. Aber damit fängt erst alles an».

All das ist ein Entscheidungsweg, das heisst vorzuleben, das heisst, sich danach beurteilen zu lassen, das heisst, sich daran messen zu lassen. Als Führungskräfte, als Unternehmen, das heisst, das immer wieder frisch zu halten.

[00:27:11.260] – Christoph Stelzhammer
Das ist ein wichtiger Punkt. Natürlich. Ja, genau. Absolut.

[00:27:15.800] – Silvia Ziolkowski
Aber ich bin davon überzeugt und da würde ich auch gerne deine Erfahrung hören. Ich bin davon überzeugt und meine Kunden spiegeln mir das auch wieder, dass sich diese Mühe, es ist wie alles eine Mühe, braucht immer wieder Zeit dafür, es immer wieder Auffrischung letztendlich auszahlt, weil ich ein Hochleistungsteam krieg, das richtig Lust hat, mit anzupacken.

[00:27:44.350] – Christoph Stelzhammer
Ja.
[00:27:45.590] – Silvia Ziolkowski
Kannst du das so bestätigen?

[00:27:48.290] – Christoph Stelzhammer
Absolut. Ich komme natürlich aus einem Unternehmen, wo Vision, Mission, Leitwerte, überhaupt Werte, extrem grossgeschrieben wurden. Das ich bei Hilti gewesen, war da elf Jahre.

[00:28:01.820] – Silvia Ziolkowski
Ja, schau.

[00:28:03.410] – Christoph Stelzhammer
Und nicht umsonst war ich natürlich auch in Deutschland, in Liechtenstein, dann auch in der Schweiz. Und das sind auch vier Werte, wo ganz zentral sind, dass ich Mut zur Veränderung, das Thema Integrität, das Thema Commitment und das Thema Teamwork. Wenn du das nicht trägst, dann weisst du genau, der passt auch nicht zum Unternehmen.

Das heisst, wie du richtig sagst, auch in der Rekrutierung, wenn ich sage, Teamwork ist nicht meins oder Integrität, da kann ich auch nichts damit anfangen. Ich bin nicht derjenige, der das sagt, was er tut und umgekehrt. Dann passe ich da nicht rein. Und wenn ich diese Vision, die da heisst: «Wir begeistern unsere Kunden und bauen eine bessere Zukunft», so sehe ich jetzt doch nach 13 Jahren kann ich das immer noch. Da ist was passiert, natürlich.

Und wenn man das wirklich im Kopf hat und dann ist es nicht einfach so passiert, sondern das muss man, wie du richtig sagt, dass dann muss man, muss man dran arbeiten. Und da ich jetzt gerade bei Hilti zum Beispiel macht man da wirklich immer diese sogenannten Culture Journeys, das ist wirklich nicht nur ein Kurs, den man einmal macht, sondern es ist wirklich eine Reise, die man macht, weltweit und auf allen Stufen.

[00:29:10.670] – Christoph Stelzhammer
Das lässt sich Hilti wirklich sehr, sehr viel Geld kosten. Das ist nicht umsonst. Das Ganze kostet wirklich sehr viel Aufwand, natürlich um dahin zu kommen und ich kann das voll und ganz bestätigen, was du sagst und ich habe es am eigenen Leib erfahren und ich weiss auch heute, wie wichtig das ist. Genauso oft sehe ich auch viele Unternehmen, die eben das nicht so haben. Deshalb finde ich es gut, dass es Menschen wie du oder wie ihr gibt, die hier da auch einen Beitrag leisten, um die auch die KMUs entsprechend voranzubringen.

[00:29:40.100] – Silvia Ziolkowski
Ich bin ein richtiger Fan von den KMUs, war selber in einem 14 Jahre lang, weiss um die Gestaltungskraft und ich wünsche mir noch mehr Stolz in diesen Unternehmen, weil die wirklich Grossartiges für unsere Gesellschaft leisten, für die Regionen vor allen Dingen auch leisten.

Das ist eine ganz andere Verbindung zu den Mitarbeitern und jedes einzelne hätte es verdient, mit dieser, mit einer richtig klasse Vision ausgestattet zu sein. Und die Menschen und die Idee ist ja: Zukunft braucht Herkunft, heisst es ja auch so schön. Und als der oder die mal gestartet sind. Da war es ja da.

[00:30:23.680] – Christoph Stelzhammer
Ja, genau. Sehr schön. Jetzt hast du auch vielleicht ein paar Tipps zum Thema Karriere, weil hier hören natürlich auch viele zu, die sich noch entwickeln wollen in ihrer Karriere. Du hast das ja sehr früh mit deiner Selbstständigkeit auch begonnen. Was kannst du vielleicht aus deiner Perspektive, vielleicht auch an Tipps oder an Erkenntnissen weitergeben, die auch für dich recht gut waren oder unterstützend war?

[00:30:50.310] – Silvia Ziolkowski
Da gilt für mich dasselbe: kümmer dich um deine Vision. Wo trägt dein Herz dich eigentlich hin? Go with the flow. Dazu muss ich möglicherweise erst mal wissen, wer ich bin, was ich kann und was mir Energie gibt. Vor was ich vielleicht auch Schiss und Angst habe und ein Zukunftsbild. Also mache ich mal ein bisschen Eigenwerbung.

Lies mal mein Buch «Bau dir deine Zukunft». Da ist die Möglichkeit drin, sich selber ein Zukunftshaus zu bauen. Es ist nicht schwer. Es macht ganz viel klar für einen selber. Wenn ich an Karriere denkt, dann heisst es eigentlich, erst «Ja» sagen, dann Schiss kriegen. Das würde ich gerade uns Frauen ganz gern zurufen, weil wir ja immer auch glauben: «Waaaah, da muss ich noch die und jene Ausbildung machen. Und nein, so weit bin ich nicht.». Ladies doch.

[00:31:48.480] – Christoph Stelzhammer
Ja.

[00:31:49.590] – Silvia Ziolkowski
Jede einzelne ist so weit. Und bitte, bitte erst «Ja» sagen und dann Schiss kriegen und dir die richtige Unterstützung holen, die du vielleicht noch brauchst, dafür aber nicht andersrum. Und nicht die Chance an dir vorbeigehen lassen. Wir brauchen euch. Wir brauchen euch da draussen.

[00:32:08.790] – Christoph Stelzhammer
Hast du auch eine Berufung? Eine Bestimmung? Einen Life Purpose, wo du so nennen kannst.

[00:32:16.570] – Silvia Ziolkowski
Ja, der ist ganz einfach: «Mach‘ deine Welt zu einem lächelnden Ort». Weil ich bin davon überzeugt, jeder kann das. Und das hat sehr viel mit Selbstführung auf der einen Seite zu tun und mit dem, was mich im Leben antreibt. Und da sind wir schon wieder bei der Vision und bei der Mission.

Auf der anderen Seite zu tun, weil wenn ich das in mir drin spüre und hab weisst du, dann hört diese blöde Vergleicherei auf. Weil ich habe ja meine Vision, wo ich andere mit anstiften will und mit begeistern will und hinter mich bringen will und vielleicht die auch anzünden will, an ihrer Vision zu arbeiten.

Und dass es sich rentiert, mit mehr Freude und leuchtenden Augen durch die Gegend zu laufen. Und deswegen, meist glaube ich ganz, ganz fest, wir alle können unsere Welt zu einem lächelnden Ort machen. Das hat aber was mit Entscheidung zu tun, mit einer Entscheidung für mich und meine Ziele und Wünsche und nicht mit Beleidigtsein. Und mit Finger auf andere zeigen.

[00:33:23.180] – Christoph Stelzhammer
Gibt es auch irgendwelche Apps oder Programme, die dir dein Leben auch ein bisschen einfacher machen?

[00:33:30.110] – Silvia Ziolkowski
Ja, unbedingt. Also wenn man co-creative arbeitet, so wie ich das tue, dann ist ein Tool, wo du nach Trackings machen kannst, unabdingbar. Und das ist «Trello» für mich. Mit dem arbeite ich ganz gern. Und was ich auch ganz gern mal tuw, weil ich sitze hin und wieder doch ganz alleine in meinem Büro. Und mir geht es ja nicht genauso wie den anderen.

Das Tagesgeschäft nimmt manchmal ein bisschen mehr Zeit, Raum ein, als wie ich das gerne hätte, damit ich eben an den strategischen Dingen arbeite, gibt es da eine App, die heisst «myconcentrade». Das haben Doktoranden in der Schweiz übrigens entwickelt, in St. Gallen an der Uni, weil die gesagt haben, mit meiner Doktorarbeit komme ich nicht so recht vorwärts, weil natürlich immer irgendwas anderes wichtiger ist, wir kennen dieses Phänomen alle.

Und plötzlich ist Fensterputzen viel schöner, als wir geglaubt haben. Statt sich hinzusetzen und jetzt zu lernen. Und mit diesem «myconcentrade» buchst du dir quasi eine Stunde oder auch zwei mit einem fremden Menschen. Du logst sich dann ein.

[00:34:33.780] – Silvia Ziolkowski
Der andere ist wie du jetzt dann da. Du sprichst ganz kurz, was du in dieser Stunde erarbeiten willst oder an was du arbeiten willst. Die Bildschirme bleiben an, der Ton geht aus und du siehst den anderen einfach an seiner Sache arbeiten.

Und ganz ehrlich, das hilft zu fokussieren. Ich brauche immer so ein paar Tricks, also ich mich selber motiviert kriegst. Und das ist halt einer, den ich, den ich nutze. Und für sehr visuelle Menschen, die an ihrer Vision arbeiten wollen, denen empfehle ich noch Mindmovies.

Da kann man sich quasi seinen Zukunftsfilm mit den entsprechenden Affirmationen zusammenbauen und dann immer mal wieder laufen lassen. Und es ist eigentlich eine ganz pfiffige Idee.

[00:35:22.860] – Christoph Stelzhammer
Ja. Sehr schön. Und dein Buch? Deine Bücher? Vielleicht kann ich die kurz noch vorstellen. Und dann vielleicht auch noch Buchempfehlungen abgeben.

[00:35:33.230] – Silvia Ziolkowski
Meine Bücher, das eine heisst «Bau dir deine Zukunft». Das ist so wie ich, ein Anstiftungsbuch für ein gutes Leben und ein erfülltes Leben. Es kann wirklich jeder lesen vom Manager über jemand, der einfach an der Karriere interessiert ist oder jetzt einen persönlichen Change in sich spürt, um für sich mehr Klarheit, Fokus, Ausrichtung, Richtung zu kriegen.

Und das andere heisst «Wissen, wo es langgeht». Das ist ein kleineres Buch und da habe ich den Prozess des Future-Zoomings beschrieben. Das heisst, das nehme ich ganz gerne mal her am Jahresanfang oder wenn ich sage, es startet etwas Neues und ich bin noch nicht so was, und wo soll es hingehen mit dem Neuen? Dann kann ich über Future-Zooming mir mal meine Zukunft herzoomen und dann ganz konkrete Schritte planen, wie ich dahin komme.

Das sind die Bücher, die ich geschrieben habe, die Methodiken, die dahinter stehen. Und die Buchempfehlungen habe ich auch. Eins, das mich persönlich sehr geprägt hat, als ich Unternehmerin war, war das „Lola Prinzip“.

[00:36:52.340] – Silvia Ziolkowski
Ich weiss nicht, ob du das auch kennst, von einem Schweizer von Réne Egli. Genau, das habe ich gelesen auf einem Flug in die USA, weil mir das ein PR-Experte empfohlen hat, als ich nicht so sehr charmant über einen meiner Vorstandskollegen gesprochen habe. Ich wollte mit dem eine PR-Aktion machen und der kommt und sagt, wir gehen dann zum Vorstand, Frau Ziolkowski.

Und dann habe ich mich gerade geärgert und ein bisschen vom Leder gezogen. Lesen Sie mal das Lola Prinzip und ich dachte wirklich, das ist ein PR-Buch und habe dann nicht weiter drauf geachtet und nehm das mit. Und echt, ich habe mich so geschämt. Das gibt’s ja nicht. Das Lola Prinzip Lola für alle, die es nicht kennen, ist ein alter Schmöker, heisst Loslassen.

Liebe als stärkste Kraft im Leben und Aktion gleich Reaktion. Es kommt wirklich alles wieder auf einen zurück, was wir so aussenden. Also es ist gut. Und in diese Schublade passt auch der «Selbstentwickler» von Jens Coorsen, den ich wirklich als Mentor auch sehe, der unfassbar kluge, kluge Sachen immer ein bisschen mit Augenzwinkern vermittelt, was mir sehr gut gefällt.

[00:38:10.120] – Silvia Ziolkowski
Wenn ich Richtung Visionsarbeit gehe, dann mag‘ ich dieses Buch von Brian Tracy, dass mich ganz am Anfang dieser Reise sehr geprägt hat, von der Vision zum Erfolg, «Thinking big» heisst es. Und dann natürlich, dass das jetzt in aller Munde befindliche von Simon Sinek «Frag immer erst warum».

Das ist auch ein gutes Buch, wenn man sich auf den Weg machen möchte. Das sind so meine vier Empfehlungen, einmal für die Selbstfürsorge und die Selbstentwicklung und einmal um die Richtung zu gehen.

[00:38:52.760] – Christoph Stelzhammer
Wie nimmt man jetzt am einfachsten Kontakt zu dir auf?

[00:38:56.750] – Silvia Ziolkowski
Da gibt es natürlich über die Social Media alle Möglichkeiten, ob das jetzt LinkedIn, Facebook oder Instagram ist. Auch auf YouTube findet man sehr viel, auch von mir. Und ansonsten natürlich über meine Website silvia-ziolkowski.de.

Das schreibst du bestimmt auch noch mal in die Shownotes. Und ja, ich bin auch immer offen für einen virtuellen Kaffee miteinander, um mal ganz einfach in einer halben Stunde sich mal auf einen virtuellen Kaffee oder Tee oder was auch immer trifft, um sich mal kurz auszutauschen, um mal zu gucken, stimmt die Chemie, passt es. Wie finde ich die Person auf der anderen Seite?

[00:39:42.810] – Christoph Stelzhammer
Gibt es zum Abschluss irgendetwas, wo du sagst das möchte dir oder euch noch mitgeben.

[00:39:48.250] – Silvia Ziolkowski
Ja, die Zukunft kann man am ehesten vorhersagen, wenn man sie gestaltet. Und der beste Zeitpunkt ist immer jetzt.

[00:40:00.100] – Christoph Stelzhammer
Wunderbar. Silvia, viel, viel herzlichen Dank für dieses ganz aufschlussreiche Interview. Ich habe das wirklich sensationell gefunden. Ich wünsche dir alles Gute und bis ganz bald.

[00:40:10.570] – Silvia Ziolkowski
Herzlichen Dank, dass ich dabei sein durfte. Herzlichen Dank für deine echt spannenden und sehr interessanten Fragen und für alle Hörerinnen und Hörer: Packt es an, bleibt nicht stehen, macht es gut. Servus und danke dir, Christoph.