161 – Walter Schärer. Director of Marketing & Business Development bei BlueGlass Interactive AG

Walter Schärer ist Director Marketing & Business Development bei BlueGlass Interactive, einer Zürcher Online-Marketing Agentur. Im lebendigen Internetumfeld verfolgt er täglich neue Trends und berät Kunden bei der Optimierung ihres Online-Auftritts. Walter hat sich damit abgefunden, dass lebenslanges Lernen für ihn die Basis seines Berufslebens ist. Um sich “hands-on” weiterzubilden, betreibt er mehrere Blogs, wo er alle möglichen Einstellungen testet.

CV-Überschrift

Ist irgendwo eingestiegen, und hat sich von dort weitergebildet, entlang der neuesten Internet Trends.

Internetressourcen und Programme

Google, Searchmetrix

Buchempfehlungen

Wired, Magazin der Credit Suisse

Kontakt zu Walter Schärer

LinkedIn, BlueGlass, Reiseblog

Fragen und Antworten aus dem Interview

  • Warum habe ich dich als Interviewpartner ausgewählt? 
  • Gründe für die Auswahl 
  • Der heutige Job hat wohl wenig mit dem Architekturstudium zu tun. 

Wenn Du bedenkst, dass ich meine Diplomarbeit effektiv mit Papier und Bleistift gezeichnet habe, dann bin ich anscheinend weit weg. Aber, was habe ich studiert? Analyse des Kundenbedürfnisses: Wer wird das Objekt benutzen und wie? Utilitas, Firmitas, Venustas

  • Weniger am Bau aktiv, sondern mehr im Internet aktiv  

Das Internet ist dynamischer als das “Immobilienwesen”. Das liegt mir besser.

  • Meine Einstiegsfrage: 
  • Welche Überschrift würdest du wählen, wenn du heute einen Bericht über deinen Lebenslauf schreiben würdest?  

Ist irgendwo eingestiegen und hat sich von dort weitergebildet entlang der neusten Internet-Trends.

  • Bevor wir nun genauer auf deinen Beruf eingehen, möchte ich noch wissen wie du zu diesem Job gekommen bist. 
  • Warum hast du dich für ein Architekturstudium entschieden? 

Ich habe als Gymnasiast zufälligerweise auf Baustellen gejobbed. Ein Mitschüler hat mich darauf gebracht. Der Groove gefiel mir, also wollte ich Bauingenieur oder Architekt werden. 

  • Welche Aus- und Weiterbildungen waren für deine berufliche Laufbahn sehr wertvoll und vielleicht sogar sehr prägend? 

Zum Zeitpunkt meines Abschlusses als ETH Architekt im Jahre 1994 war gerade Baukrise: Architekten gingen entweder nach Berlin, um die Stadt neu aufzubauen, oder waren arbeitslos. Das schien mir beides nicht so attraktiv, also hängte ich ein berufsbegleitendes Master-Studium an in Computer Aided Architectural Design. Hauptsächlich befassten wir uns mit 3D-Internet. Daneben war ich Forschungsassistent an der ETH Hönggerberg, wo ich die neuen Kenntnisse in die 3D-Visualisierung von Baudatenbanken einfliessen liess. Seither bilde ich mich täglich in Online-Themen weiter.

  • Wie kannst du deine berufliche Laufbahn beschreiben? Welche Wege haben dich zur heutigen Tätigkeit geführt?  

Die Kombination von Baukrise und neuen Internetkenntnissen führten mich dazu, ein Startup zu gründen für Online 3D-Visualisierungen. Wir waren der Zeit aber etwas voraus und ich verliess mein Startup nach 2 Jahren, um bei der Internetagentur Crealogix die 3D-Abteilung aufzubauen. Wir dachten dort alle, das sei das grosse nächste Ding… Crealogix ist übrigens eine der ganz wenigen Internetagenturen, die den Internet-Crash von 2001 überlebten. Ich habe dort aber tatsächlich meine Stelle verloren und wechselte dann von Agentur- auf Kundenseite: Ich wollte in der Tiefe verstehen, wie die Online-Themen umgesetzt werden und nicht nur Anschieben via Agentur. Via die Corporate Identity Agentur MetaDesign kam ich dann zur Leitung der Internetabteilung von Kuoni und später Hotelplan. Von dort wechselte ich zu den Stellenbörsen von Tamedia, später search.ch, auch Tamedia, und später zu localsearch von Swisscom und Tamedia. Das war dann der Höhepunkt in Sachen Corporate, seit 2017 bin ich bei BlueGlass Interactive wieder zurück auf Agenturseite.

  • Nun ein paar Fragen zum Jobumfeld 
  • Warum nennt ihr euch BlueGlass?  

Das ist eine Anspielung auf die 10 blauen Links der Google Trefferliste und die Transparenz, die wir in unsere Online Marketing Kampagnen bringen wollen: Driven by Creativity, Backed by Data.

  • Was machst du heute genau? 

Genau kann ich es nicht sagen. Denn wenn ich das könnte, würde ja morgen ein Roboter oder Algorithmus meinen Job machen… Es geht sicher um Business Development, also Begeisterung von Kunden für BlueGlass. Aber wie das zu erreichen ist, da hinterfrage ich mich jeden Tag von neuem.

  • Was begeistert dich an deinem heutigen Job? 

Das was ihn auch so anstrengend macht: Man weiss nie genau, wann welcher neue Algorithmus alles ändert und man zeitnah umdisponieren muss. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht etwas Neues lerne.

  • Warum glaubst du, hat man sich genau für dich entschieden? 

Wegen Beziehungen: Weil unser Verwaltungsratspräsident Urs Hügli mich seit 2008, der Zeit bei den Tamedia Stellenbörsen, hinter sich herzieht 😉 Und weil ich auch den CEO Raphael Bienz schon kannte, als ich ein Kunde war. Vor zwei Jahren wünschten sie sich etwas zusätzliche “Seniorität” ins junge Team. Da kamen meine grauen Haare wohl grad recht 😉

  • Mit welchen Themen warst du in den ersten Monaten im Job bereits konfrontiert?  

Mit allen, denn ich kannte ja das Online Thema sowieso gut und musste in Projekten gleich als Ferienablösung einspringen.  Zudem entstand zu der Zeit auch unser eStudio in Frau Gerolds Garten, wo wir begannen, im Auftrag von UPC über eSports zu berichten. Ich konnte dem jungen Team in Sachen Auftrittskompetenz und Storytelling ein paar Tipps weitergeben.

  • Wie stelle ich mir deinen typischen Arbeitstag vor? 

Morgens leere ich das Postfach, lese also ein paar E-Mails, danach arbeite ich die Tasks ab, die ich mir in den Tagen davor auf den Kalender verteilt habe. Z.B. Anfragen von Interessenten beantworten, Offerten zusammenstellen, Blogartikel verfassen oder interne Schulungen besuchen. 

  • Wie unterstützt dich dein Unternehmen dabei, damit du dein Potenzial entfalten und höchst erfolgreich sein kannst?  

Wir bieten unseren Mitarbeitern eine attraktive Infrastruktur und viele Weiterbildungsmöglichkeiten intern wie extern. Denn Knowhow-Vorsprung ist die Basis von Online-Erfolg: Wir müssen immer früher wissen als der Kunde. Daneben brauche ich als Senior nicht viel Unterstützung. Ich finde schnell heraus, was zu tun ist und motiviere mich intrinsisch.

  • Was rätst du einem Menschen der sich für deine Stelle interessiert? 

Für Business Development im Online-Umfeld muss man nicht nur sehr viele Themenfelder beherrschen, man braucht auch Beziehungen und Kontakte. Die zu pflegen, ist extrem wichtig und nur über Social Media geht es nicht. 

  • Nun ein paar Fragen an die Person Walter Schärer 
  • Kannst du jeden Tag das machen was du am besten kannst?  

Nein, natürlich nicht. Administrative Aufgaben sind in fast jeder Rolle zu erledigen. Aber ich bin zufrieden mit dem kleinen Anteil an weniger interessanten Tasks.

  • Steve Jobs hat ja schon gesagt: Find your purpose. Viele sagen auch – Finde dein Warum. Was glaubst du, warum du auf diesem Planeten bist? Wie würdest du deine Berufung beschreiben? 

Ich fühle mich dazu berufen, Unternehmern zu helfen. Woher das kommt, weiss ich nicht. Aber ich fühlte mich schon als Student wohl, als ich bei Internet Access HTML-Kurse geben durfte und so erste Webseiten von Unternehmen aufbaute. Heute unterstützen wir KMU ebenso wie Grosskonzerne bei ihrem Internetauftritt. 

  • Was würdest du dem 20 jährigen Walter aus heutiger Sicht mit auf den Weg geben wollen?  

Das Studium wird nie mehr enden. Wenn Du Dich weiterbildest wie bisher, wird es immer jemanden geben, der Dir eine interessante Rolle zuweisen will. 

  • Welches Programm oder welche Internetressource hilft dir heute deine Arbeit optimal zu gestalten?  

Google ist ein täglich genutztes Werkzeug. Daneben nutzen wir die Analysesuite von Searchmetrics: Die zeigt mir, wie gut eine Webseite bei Google gefunden wird. So kann ich Kunden sehr schnell auf die relevanten Verbesserungen hinweisen.

  • Welches Buch, bzw. Hörbuch hat dich begeistert und kannst du hier gut empfehlen?  

Ich lese weniger Bücher als vielmehr Magazine. Die Bankenmagazine von Credit Suisse oder Swissquote finde ich hervorragend gemacht. Am liebsten lese ich aber das amerikanische Wired. Die haben jedesmal mindestens 1 oder 2 Wahnsinnsreportagen. Z.B. jene über Italiens Cinque Stelle war umwerfend gut geschrieben.

  • Vielen Dank für die vielen inspirierenden Gedanken die du mit unseren Hörern geteilt hast. Sag mir noch bitte zum Schluss wie man Kontakt zu dir / euch herstellen kann.  

Wer nach “Walter Schärer” googelt, sollte keine Probleme haben, mich zu finden. Entweder auf LinkedIn, bei BlueGlass oder über meine Reiseblogs, die ich zu Weiterbildungszwecken betreibe.

  • Danke für das Gespräch.